Unabhängig davon, ob Windows 10 durch ein Update installiert wurde oder auf dem Computer beim Kauf vorinstalliert war, sollte über die Sicherung des Betriebssystems und der Daten gründlich nachgedacht werden. Dazu eignen sich die systemeigenen Mittel von Windows 10, aber auch kostenfreie Zusatzsoftware.
Das Sichern von Daten dauert entsprechend der Datenmenge teilweise recht lange. Deshalb muss überlegt werden, welche Daten wie oft und mit welchem Sicherheitsbedürfnis gesichert werden sollen. Günstig ist es, das Betriebssystem und wichtige Systemprogramme von allen Daten wie Fotos, Videos und Dokumenten auf zwei verschiedenen Festplatten oder zwei verschiedenen Partitionen einer Platte zu trennen. Ist dazu eine neue Partitionierung der Festplatte nötig, bietet sich die Freeware EaseUS Partition Manager 11.0 zur Einrichtung und späteren Verwaltung einer großen Festplatte an.
Dadurch ist es möglich, die Sicherung der Systemplatte und der Datenplatte getrennt voneinander durchzuführen und damit Zeit und Speicherplatz zu sparen.
Auch wenn das Betriebssystem und die Daten nicht getrennt sind, sollten regelmäßige Maßnahmen ergriffen werden. Ohne Zusatzsoftware stellt Windows 10 dafür die folgenden Maßnahmen bereit.
Falls bisher noch nicht geschehen, muss zunächst die Systemwiederherstellung eingerichtet werden. Dazu „Windows-Taste + X“ drücken, „System“ anklicken und „Computerschutz“ auswählen. Dann über „Konfigurieren“ den „Computerschutz aktivieren“, die „Maximale Belegung“ zum Beispiel auf 10 GB einstellen und „OK“ bestätigen.
Windows 10: Computerschutz aktivierenNun kann der erste Wiederherstellungspunkt selbst erstellt werden. Dazu wieder mit „Windows-Taste + X“ beginnen, „System“ anklicken und „Computerschutz“ auswählen. Dann über „Erstellen“ einen eindeutigen Namen für den Wiederherstellungspunkt vergeben und „Erstellen“ bestätigen.
Windows 10: Wiederherstellungspunkt selbst erstellen.
Ein Wiederherstellungspunkt kann nützlich sein, falls eine Programminstallation oder ein Treiberupdate nicht erfolgreich waren und rückgängig gemacht werden sollen. Größere Schäden zum Beispiel durch Verschlüsselungsviren lassen sich aber damit nicht reparieren. Außerdem muss Windows noch starten und funktionieren. Dennoch kann es hilfreich sein, wöchentlich einen Wiederherstellungspunkt manuell zu setzen.
Neue Computer werden nicht mehr mit einer Windows 10-CD ausgeliefert. Deshalb ist es absolut notwendig, eine Recovery- (Wiederherstellungs-)Partition am besten auf einem USB-Stick anzulegen. Das geht mit windowseigenen Mitteln. Dazu „Windows-Taste + R“ drücken und „RecoveryDrive.exe“ eintippen und bestätigen. Den Haken vor "Sichert die Systemdateien auf dem Wiederherstellungslaufwerk" setzen und bestätigen.
Windows 10: Recovery Stick erstellen Windows 10: Recovery Stick auswählenDer Computer testet daraufhin die Laufwerke und erkennt den vorher eingesteckten Stick. Dieser sollte 16 GB oder besser 32 GB groß sein. Nach dem Kopiervorgang kann man Windows 10 dann vom Stick aus neu installieren, reparieren, auffrischen oder zurücksetzen.
Windows 10: Inhalt des Recovery-SticksEine Systemabbildsicherung ist eine komplette Kopie der Windows 10 Partition mit dem Bootsektor. Das bedeutet, dass die Festplatte, auf die gesichert werden soll, mindestens genauso groß sein muss, wie die eingebaute Festplatte.
Dazu „Windows-Taste + X“ drücken, „Systemsteuerung“ anklicken und „Sicherungskopien von Dateien mit dem Dateiversionsverlauf sichern“ auswählen. Dann ganz unten auf der Seite „Systemabbildsicherung“ wählen und im nächsten Fenster links oben „Systemabbild erstellen“ klicken.
Windows 10: Systemabbild erstellenSo kann ein Systemabbild auf einer Festplatte, auf einer externen Festplatte, auf mehreren DVDs oder auf einem Netzlaufwerk gespeichert werden. Wirklich empfehlenswert ist aber nur die Sicherung auf einer externen Festplatte, die abgezogen vom Computer gut aufbewahrt werden sollte. Damit lässt sich dann Windows 10 zurückspielen, wenn es zu größeren Schäden gekommen ist -- Windows muss aber noch startbar sein!
Im wirklichen Ernstfall, wenn die Festplatte komplett unbrauchbar ist oder Windows nicht mehr startet, helfen oft nur noch externe Lösungen. Dazu muss aber vorher eine Sicherung erfolgen. Systemfestplatte und Datenplatte können zum Beispiel mit dem kostenlosen Tool „EaseUS Todo Backup“ oder „Paragon Backup & Recovery 14 Free“ getrennt in sogenannten „Images“ komprimiert gespeichert werden.
Diese Images benötigen deutlich weniger Speicherplatz als die Originaldaten. So lassen sich auf einer externen Festplatte mehrere zeitlich versetzte Sicherungsimages erstellen. Da „Paragon Backup & Recovery 14 Free“ von einer DVD starten kann, fährt der Computer unabhängig von Windows hoch. Dann ist es leicht, das gewünschte Image sogar auf eine ladenneue Festplatte aufzuspielen. Die Bedienung ist relativ einfach, wenn zwei Begriffe beachtet werden: Quelle (Quelllaufwerk) bezeichnet die Festplatte oder Partition, die gesichert werden soll. Ziel (Ziellaufwerk) bezeichnet die Festplatte oder Partition, auf die die Images gesichert werden.
Paragon Backup & RecoverySicherungen sind nötig und deshalb sollten sie regelmäßig durchgeführt werden. Windows 10 stellt dafür Mittel bereit, die aber für den Ernstfall teilweise ein funktionierendes Windows voraussetzen. Eine Sicherung komplett unabhängig vom Funktionieren der Festplatte und von Windows erleichtert das Rückspielen und ermöglicht auch das Neuaufspielen auf frisch gekaufte Festplatten. Mehrere Freewaretools dafür gibt es zum Download im Internet, zum Beispiel den MiniTool Partition Wizard oder Partition Manager 2014 Free Edition.
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