Wer am PC nicht nur spielt oder arbeitet, sondern sich etwas näher mit seinem Rechner beschäftigt, der wird früher oder später ein BIOS-Update wagen müssen. Doch was tun, wenn dabei etwas schief geht?
Aktualisierungen, Updates und Service Packs also, sind allgegenwärtig. Während es bei PC-Software noch relativ leicht ist, eine entsprechende Aktualisierung vorzunehmen (meist reicht ja ein Doppelklick auf eine Setup-Datei), kann dies bei Hardware-Komponenten deutlich mehr Kopfschmerzen verursachen. Fällt der Rechner komplett aus, kann man diesen nur noch per Ersatzteil wieder flottmachen, worauf sich einige Anbieter spezialisiert haben.
Doch was muss überhaupt aktualisiert werden und warum ist dies notwendig? Jede Hardware-Komponente im PC greift auf eine mehr oder weniger komplexe Software zur Steuerung zurück. In der Regel ist diese Software in einem Flash-Speicherbaustein auf der Platine abgelegt - auf diese Weise bleibt die Steuersoftware erhalten, auch wenn der PC mehrere Monate oder gar Jahre vom Stromnetz getrennt ist.
In aktuellen PCs gibt es für jede Komponente einen Steuerchip, der die relevanten Informationen enthält: für die Grafikkarte, für Sound- oder Netzwerkkarte (sofern vorhanden), für Festplatten, Laufwerke, sowie für Maus und Tastatur. Die wohl wichtigste Software ist aber auf der Hauptplatine, dem Mainboard, gespeichert. Sie enthält nicht nur die Informationen für den Systemstart, sondern verwaltet auch zahllose Onboard-Controller, die ihrerseits SATA-Festplatten, PCI-Express-Karten oder USB-Geräte ansprechen. Diese Software wird als BIOS bezeichnet, wobei viele im alltäglichen Sprachgebrauch aber das CMOS-Setup meinen, das ein Teil des BIOS (Basic Input/Output System) ist. Bei anderen Komponenten wie Festplatten oder Steckkarten sollte man aber von der "Firmware" sprechen.
Im BIOS liegt ein enormes Potenzial verborgen, und die Mainboard-Hersteller versuchen häufig, ihren Produkten per BIOS-Update mehr Funktionen oder eine höhere Stabilität zu verleihen - und natürlich auch jede Menge Fehler zu beheben. Manchmal ist es sogar zwingend notwenig, ein BIOS-Update zu machen, weil nur so ein neuer Prozessor eingesetzt werden kann. Das BIOS enthält nämlich auch den Microcode des Prozessors und sorgt damit beim Rechnerstart für die korrekte Funktion des PCs. "Kennt" das BIOS den Prozessor nicht, kann der PC unter Umständen nicht starten.
Die meisten Mainboardhersteller stellen auf ihren Webseiten kleine Update-Programme bereit, mit denen die Software direkt unter Windows aktualisiert werden kann. Doch diese Komfort hat seinen Preis: Läuft Windows nicht hundertprozentig stabil und stürzt während der Prozedur ab, kann es zum Totalausfall des PCs kommen. Dieses Risiko besteht zwar grundsätzlich auch unter DOS und bei den im Mainboard integrierten Lösungen; doch ist es hier egal, ob und welche Treiber gerade geladen beziehungsweise instabil sind.
Das eigentliche Update ist schnell erklärt; nach dem Start des entsprechenden Flash-Programms übernimmt der Rechner alle weiteren Schritte im Wesentlichen automatisch. Ausführliche Anleitungen zum BIOS-Update finden Sie mit eben jenen Suchbegriffen bei der Suchmaschine Ihrer Wahl oder bei unserer Partnerseite PC-Tipps.
Geht das Update schief, fällt der Rechner im schlimmsten Fall komplett aus und kann in einem solchen Fall nur mit einem Ersatz-Baustein (oder für Profis: per Hot-Flash-Recovery) wieder aktiviert werden. Problematisch sind vor allem Stromausfälle oder die sogenannten "Freezes" (der Rechner friert ein und der Mauszeiger lässt sich nicht mehr bewegen).
Wer ein Mainboard mit zwei BIOS-Bausteinen hat, kann sich nun glücklich schätzen; beim nächsten Start wird das "Backup"-BIOS automatisch eingespielt und es ist, als wäre nie etwas passiert. Die meisten Hauptplatinen verfügen aber über nur einen BIOS-Bausteinen und verweigern nach einem misslungenen Update den Neustart, sprich: den Dienst.
Startet der PC gar nicht mehr, hilft nur der Austausch des BIOS-Bausteins. Von der Hot-Flash-Methode raten wir ab; abgesehen davon, dass es schwer möglich ist, ein nahezu baugleiches Board zu bekommen (auch die Board-Revision sollte gleich sein!), ist es selbst mit geeignetem Werkzeug schwer, den kleinen Flash-Chip ohne Berührung mit den Nachbarkomponenten aus dem Sockel heraus- und später wieder hereinzufummeln.
Immerhin ist es heute wesentlich einfacher, passenden Ersatz zu ordern. Während man früher noch 30 Euro und mehr zahlen und dann auch noch wochenlang auf das Ersatzteil warten musste, gibt es mittlerweile Onlineshops, die schnell und preiswert (ab ca. 10 Euro) Ersatz liefern. Als Beispiele seien BIOSflash, Biosfix oder Bios-Chip24 genannt.
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