Windows 10 aktivieren

Windows 10 aktivieren: Jetzt auch ohne Keys — große Übersicht inkl Fehlercodes

Wer schon einmal Windows ganz neu auf seinem Computer installiert hat, weiß, dass neben der Eingabe des Produktkeys oder Lizenzschlüssels auch eine Aktivierung des neuen Betriebssystems notwendig ist. Aber wie ist das nach einem Upgrade von Windows 7 oder 8.1? Wie kann man dann Windows 10 aktivieren?

Gelten die alten Produktkeys auch für Windows 10? Wie funktioniert die weiterhin notwendige Aktivierung? Und was ist, wenn eine neue Festplatte oder ein schnellerer Prozessor nachträglich eingebaut werden?

Begriffe und Fragen zur Aktivierung

Product Key

Der Lizenzschlüssel oder Produktkey (product key) ist wie bisher die bekannte Möglichkeit zur Lizensierung bzw. Aktualisierung von Windows 10 durch die 5 mal 5-stellige Buchstaben- und Ziffernkombination. Man erhält die Lizenz beispielsweise bei einer Onlinebestellung von Windows 10 (auf Datenträger, derzeit ab 33 Euro/Stand:10/2020).

Den Produktkey können Sie mit Windows-Mitteln oder leichter mit einem kostenlosen Tool auslesen. Das Vorgehen dabei ist im Tipp Windows 10 Produktkey auslesen ausführlich beschrieben.

Digitale Lizenz

Die digitale Lizenz (digital license) erhält man beim Online-Kauf eines Windows 10 (ohne Datenträger), genauer gesagt: bei der Verknüpfung einer gültigen Lizenz mit dem eigenen Microsoft-Konto. Es handelt sich quasi um eine “Lizenz in der Cloud”. Damit sollen grundsätzlich einige lästige Aktivierungsschritte entfallen (später mehr dazu).

Digitale Berechtigung

Die digitale Berechtigung (digital entitlement) ist die neue Methode, während eines Upgrades auf Windows 10 ohne neuen Produktkey die Aktivierung durchzuführen. Voraussetzung ist ein gültiger Produktkey eines Windows 7, 8 oder 8.1 während des Upgrade auf Windows 10. Dabei wird ein von der verbauten Hardware abhängiger „Fingerabdruck“ des Computers erzeugt und als digitale Berechtigung zur Aktivierung benutzt. Diese Methode dürften zumindest bis Mitte 2016 die meisten Anwender gewählt haben.

Tipp: Sie können Ihren aktuellen Aktivierungsstatus mit „Windows-Taste + I“ / Update und Sicherheit /Aktivierung überprüfen.

 Windows 10: Aktivierungsstand
 Windows 10 aktivieren: Aktivierungsstand

Um es noch einmal klar zu sagen: Bei der digitalen Lizenz und der digitalen Berechtigung wird Windows 10 automatisch aktiviert. Das gilt in der Regel auch bei einer Neuinstallation – zumindest, wenn die Hardware nicht verändert wurde …

Was passiert, wenn die Hardware des Computers geändert wird?

Käufer einer Windows 10-Retail- oder OEM-Version unterliegen in Deutschland keinerlei Bindung an die Hardware. Das heißt, Sie dürfen die Hardware austauschen oder Windows 10 auf einem ganz neuen Computer installieren.

Seit dem Anniversary-Update gibt es für Nutzer einer digitalen Lizenz oder einer digitalen Berechtigung eine relativ einfache Möglichkeit, nach einer Hardwareänderung Windows 10 weiter zu nutzen.

Dazu müssen Sie VOR der Hardwareänderung die Aktivierung mit dem Microsoft-Konto verknüpfen. Das geschieht über „Windows-Taste +I“ / Einstellungen / Update und Sicherheit.

Eventuell kommt es vor, dass Windows 10 nach der Installation neuer Hardware meldet, Windows 10 könne nicht aktiviert werden. In diesem Fall befindet sich unter „Aktivierung“ eine Schaltfläche „Problembehandlung“.

  • Diese Schaltfläche müssen Sie anklicken.
  • Dann bestätigen Sie: „Ich habe kürzlich die Gerätehardware geändert“.
  • Nun geben Sie die E-Mail-Adresse vom Microsoft-Konto und das zugehörige Passwort ein.
  • „Lokale“ Benutzer geben noch das Passwort für das lokale Konto ein.
  • Es wird Ihnen eine Geräteliste angezeigt, aus der Sie den Computer mit der veränderten Hardware auswählen.
  • Zum Schluss klicken Sie auf „Aktivieren“.

Kann ich einen Windows 7, 8 oder 8.1-Key für eine Windows 10-Installation nutzen?

Ja. Über ein Upgrade von Windows 7, 8 oder 8.1 ist das möglich. Falls das automatische Windows 10 aktivieren nicht erfolgt, gelangt man über „Windows-Taste +I“ / Update und Sicherheit / Aktivierung / „Produkt Key ändern“ zur Eingabemaske für den Produktkey.

Geht der Produktkey bei einem Upgrade oder Downgrade verloren?

Nein. Die rechtmäßig erworbenen Lizenzen für Windows 7, 8 oder 8.1 bleiben gültig. Das ist wichtig für den Fall, dass später ein Downgrade des Windows 10 erfolgen soll.

An ein bestimmtes Gerät gebundene OEM-Lizenzen sind weiterhin für dieses Gerät gültig. Teilweise sind OEM-Lizenzen auch auf neuen Geräten einsetzbar. Retail-Lizenzen können problemlos von einem Gerät auf ein neues mitgenommen werden, wenn die alte Windows-Kopie vorher entfernt wird.

Kann man eine Windows 10-Lizenz auf einen neuen Computer übertragen?

Im Prinzip – ja. Das hängt allerdings wie bei den alten Lizenzen von Windows von der Art der Lizenz ab. Wenn Sie eine Retail-Lizenz haben, können Sie Ihre Windows 10-Lizenz auf einen neuen PC ohne Probleme übertragen.

OEM-Lizenzen sind meist übertragbar. Ob die Nutzung auf einem ganz neuen Computer funktioniert, hängt vom Anbieter der OEM-Lizenz ab. Zum Beispiel bei Dell gab es manchmal Probleme. Selbstverständlich darf dieselbe Lizenz nicht gleichzeitig auf mehreren Geräten genutzt werden! (1 Lizenz = 1 Computer)

Um zu erfahren, welcher Lizenztyp auf Ihrem Computer vorhanden ist, drücken Sie „Windows-Taste + R“ und geben dann den Befehl „slmgr.vbs –dlv“ ein.

 Windows 10: Lizenztyp anzeigen
Windows 10: Lizenztyp anzeigen

Theoretisch kann man Windows 10 auch doppelt installieren.

Hat ein gekauftes Windows 10 eine digitale Berechtigung?

Nein. Nur bei einem Upgrade von Windows 7, 8 und 8.1 auf Windows 10 gibt es eine digitale Berechtigung. Sie basiert auf der Originallizenz der Vorgängerversion. Zur Aktivierung von Windows 10 während des Upgrades wird ein durch die Hardware beeinflusster „Fingerabdruck“ des Computers erstellt. Dieser ist dann die digitale Berechtigung.

Kann man eine Windows 10-Raubkopie nachträglich legitimieren?

Nein. Nicht originale Windows 10-Kopien werden gekennzeichnet und nicht dauerhaft unterstützt. Microsoft hat aber angedeutet, dass es besondere Angebote zur Legitimierung von Raubkopien geben könnte.

Was ist zu tun, wenn die Aktivierung nicht funktioniert?

Zunächst überprüfen Sie den wirklichen Status der Aktivierung mit „Windows-Taste + I“ / Update und Sicherheit / Aktivierung.

Falls es keine Internetverbindung gibt, sehen Sie die Meldung „Verbindung mit dem Internet herstellen um, Windows zu aktivieren“. Wählen Sie „Aktivieren“, um manuell den Aktivierungsprozess zu beginnen.

Manchmal ist es auch erfolgreich, einfach den Computer am nächsten Tag neu zu starten und darauf zu warten, dass Windows die Aktivierung selbstständig vollzieht.

Wenn Sie nicht warten möchten, können Sie die Aktivierung per Telefon versuchen. Dazu beginnen Sie mit „Windows-Taste + R“ und geben den Befehl „slui.exe 4“ ein. Daraufhin sehen Sie eine Dropdown-Liste der Länder. Wählen Sie „Deutschland“ aus. Es werden Ihnen Telefonnummern und die Installations-ID angezeigt.

 Windows 10: Vorbereitung zur telefonischen Aktivierung
 Windows 10: Vorbereitung zur telefonischen Aktivierung

Diese sollten Sie notieren und dann anrufen. Sie werden automatisch nach dieser ID gefragt und erhalten einen Installationsschlüssel angesagt, den Sie sofort mitschreiben sollten. Diesen Schlüssel geben Sie dann zur Aktivierung ein.

 Windows 10: Eingabe der telefonisch erhaltenen ID
 Windows 10: Eingabe der telefonisch erhaltenen ID

Kann die Aktivierung von Windows 10 beschleunigt werden?

Ja. Es gibt eine Art „Schnell-Aktivierung“. Dazu drücken Sie „Windows-Taste + R“ und geben den Befehl „slmgr.vbs /ato“ ein. Windows zeigt Ihnen sofort den Aktivierungsstand an oder Sie erhalten nach einem Neustart die Möglichkeit, den Produktkey einzugeben.

Sollte das nicht erfolgreich sein, dann beginnen Sie noch einmal mit „Windows-Taste + R“ und geben diesmal „slmgr.vbs /ipk XXXXX-XXXXX-XXXXX-XXXXX-XXXXX“ ein. Anstelle der „X“ schreiben Sie den Produktkey.

Umgang mit häufigen Fehlercodes

Fehler 0xC004C003: Der Produktkey funktionierte nicht.

Fehler 0xC004F034: Lizenz konnte nicht gefunden werden oder ist ungültig.

Fehler 0xC004F050: Der von Ihnen eingegebene Produktkey funktioniert nicht.

Manchmal treten diese Fehler auf, wenn der Windows-Server während der automatischen Aktivierung nicht erreichbar war. Zur Behebung drücken Sie „Windows-Taste + I“ / Update und Sicherheit /Aktivierung und wählen Sie „Aktivieren“. Auch ein Neustart des Computers am nächsten Tag kann hilfreich sein.

Fehler 0xC004FC03: Ein Netzwerkproblem ist aufgetreten.

Überprüfen Sie, ob Sie die erforderlichen Treiber installiert haben, um auf das Internet zuzugreifen. Ebenso könnten Ihre Firewall-Einstellungen die Aktivierung blockieren.

Fehler 0xC004C008: Der Aktivierungsserver hat berichtet, dass der Produktkey zu oft verwendet wurde.

Diese Meldung kann auftreten, wenn Sie auf mehreren Computern Windows mit dem gleichen Produktkey installiert haben. Auch Besitzer von OEM-Lizenzen oder (zu) preiswert gekauften Lizenzen können rückwirkend von Microsoft blockiert worden sein. Dann können Sie versuchen, mit dem Kundendienst über eine Freischaltung zu verhandeln, der Windows 10 aktivieren kann.

Fehler 0xC004C4AE: Die Echtheitsprüfung wurde als manipuliert erkannt.

Fehler 0xC004E003: Der Softwarelizenzierungsdienst meldet, dass die Lizenz- Auswertung fehlgeschlagen ist.

Diese Fehler können auftreten, wenn Sie zuvor Drittanbieter-Software auf Ihrem System installiert haben, um zum Beispiel eine andere Systemsprache zu installieren. Wenn ja, müssen Sie den Status vor der Installation der Drittanbieter-Software wiederherstellen.

Fehler 0xC004E016: Bei der Installation des Windows 10 gab es ein Problem.

Dieser Fehler wird in der Regel auftreten, wenn Sie einen ungültigen Produktkey oder einen Produktkey einer anderen Windows-Version eingegeben haben.

Fazit: Windows 10 aktivieren

Zur Neuinstallation von Windows 10 bzw. zum Upgrade auf Windows 10 und nach einer Hardware-Erweiterung ist ein gültiger Lizenzschlüssel / Produktkey, eine digitale Lizenz oder eine digitale Berechtigung notwendig. Im Normalfall erfolgt dann die Aktivierung automatisch.

Bei Problemen kann die Aktivierung selbst angestoßen werden. Manchmal hilft auch ein Neustart am nächsten Tag. Wenn alles andere fehlschlägt, können Sie ein Downgrade auf die Vorgänger-Version mit einem gültigen Produktkey versuchen. Falls gar nichts hilft, rät Microsoft, den Kundensupport zu kontaktieren.

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